Lärche . Bangkirai . Thermoholz . Megawood
Anwendungsempfehlungen
Balkon- und Terrassendielen
Bei der Planung der Außendielen müssen grundsätzliche Unterschiede von Laub-, Nadelhölzern, Decks aus Holz-Polymer Werkstoffen (WPC), thermisch behandelten Hölzern (TMT) und anderen Produkten sowie Unterschiede in der Oberflächenoptik (Äste, Jahrringe, Maserung) beachtet werden. Massiv-Terrassenbeläge sind in aller Regel - und insbesondere aus Nadelhölzern - keine „Barfußdielen"; die Oberflächenbeschaffenheit im späteren Gebrauch hängt von einer Vielzahl von holz- und holzartspezifischen Faktoren ab. WPC (Wood Polymer Composites)Diese Verbundwerkstoffe bestehen aus pflanzlichen Faserstoffen und thermoplastischen Kunststoffen. Die meisten Hersteller verwenden Holz als Faserwerkstoff- WPC. Die Eigenschaften der daraus hergestellten Dielen hängen ab von den Eigenschaften und jeweiligen Anteilen der Ausgangsrohstoffe und den beigemischten Zuschlagsstoffen / Additiven. TMT - Thermoholz (Thermally Modified Timber)
Mit der Hitzebehandlung des Holzes wird eine höhere Dauerhaftigkeit, ein stark reduziertes Quell- und Schwindverhalten und ein Dunklerwerden der Holzfarbe erzielt; damit einher geht auch eine Verringerung der Festigkeitseigenschaften des Holzes. Das Ausmaß der Veränderungen der Holzeigenschaften ist abhängig von der Art der Thermobehandlung (herstellerabhängig). Bei TMT aus Nadelhölzern neigen glatte Holzoberflächen - im Gegensatz zu einer feingeriffelten Oberfläche - zu weniger Splitter- und Spreißelbildung. Für die rutschhemmenden Eigenschaften eines Terrassenbelages gibt es für die praktische Nutzung keine aussagekräftigen und reproduzierbaren Werte (Rutschklasse etc.). Die rutschhemmenden Eigenschaften hängen ab vom Material der Holzart, dem Profil / der Riffelstruktur, dem Verschleiß der begehbaren Oberfläche, von Verschmutzungen, gleitfördernden Stoffen wie Wasser und - stark von der Standortausrichtung abhängig - vom Algenbelag. Auf nassen Holzbelägen besteht erfahrungsgemäß Rutschgefahr. Aus Gründen der Rutschsicherheit sollten die Dielen möglichst rechtwinklig zur Hauptlaufrichtung verlegt werden. Die höhere Feuchtebeanspruchung bei Außendielen kann zu einem auch länger anhaltenden Anstieg der Holzfeuchte im Brett und damit zur Gefahr eines Befalls durch holzzerstörende Pilze führen. Ansammlungen von Laub, Schmutz oder Erdreich erhöhen ganz wesentlich die Gefahr eines Pilzbefalls. Eine Reihe von Hölzern besitzen wasserlösliche Gerbstoffe. Diese Inhaltsstoffe reagieren mit Wasser bereits bei "minimalen" Eisenkonzentrationen (z.B. Flugrost, gusseiserne Regenfallrohre, eisenhaltiges Grundwasser, Eisen-Dekoelemente wie Blumenkübel). Diese Eisengerbstoffreaktion führt zu graublauen bis schwarzen Verfärbungen auf dem Holz, die in der Praxis häufig fälschlicherweise mit Schimmel verwechselt werden. Diese Verfärbungen lassen sich mit bleichenden Mitteln wie Wasserstoffperoxid, Natriumdithionid oder Oxalsäure beseitigen.
- Häufig vorkommende, für die jeweilige Holzart typische Eigenschaften sind z.B. Harzgallen / Harztaschen bei Kiefer und Lärche, Harzfluss und Harzeinschlüsse bei Bangkirai und feine Insektenfraßgänge von Frischholzinsekten sog. Pinholes bei Bangkirai.
- Die Bildung von Wasserflecken und sich abzeichnende Stapellatten lassen sich auf dem Transport und bei der Lagerung nicht gänzlich vermeiden. Sie sind umso ausgeprägter, je höher der Gehalt an wasserlöslichen Holzinhaltsstoffen ist. Sie nivellieren sich und verschwinden mit der Bewitterung. Vor einer evtl. Oberflächenbehandlung sind die Dielen mit einem handelsüblichen Holzreiniger / Entgrauer vorzubehandeln.
- Die Frage des „Gefälles" muss mit dem Kunden beraten werden: Ein Gefälle von 1 - 2 % in der Gesamtkonstruktion gewährleistet einen ausreichend schnellen Wasserablauf mit einer gewissen Reinigungswirkung vom Belag. Wo dies nicht möglich oder gewünscht ist, z.B. bei großen Terrassenflächen, sollte dieses konstruktive Holzschutzmanko durch die Wahl einer dauerhafteren Belagsholzart ausgeglichen werden. Im Winter kann ein Gefälle bei Vereisung problematisch werden.
- Eine Reinigung der Dielen mit einem handelsüblichen Holzreiniger vor der Oberflächenbehandlung, z.B. mit Ölen, stellt sicher, dass Schmutzrückstände auf den Dielen von Transport und Lagerung entfernt werden. Eine saubere Holzoberfläche ist Grundvoraussetzung für eine nachfolgende Oberflächenbehandlung.
- Inhaltsstoffreiche Hölzer vor der ersten Ölbehandlung einige Wochen abwittern lassen, da es sonst zu Trocknungsproblemen bei Öloberflächen kommen kann; alternativ kann die Oberfläche mit handelsüblichen Holzreinigern vorbehandelt werden.
- Filmbildende Anstriche (deckende Lackoberflächen) sind für Terrassendielen, die auch mechanisch durch Begehen beansprucht werden, nicht geeignet.
- Offenporige Anstriche auf Ölbasis reißen nicht, blättern und schuppen nicht ab; sie reduzieren die Feuchteaufnahme und damit das Quellen und Schwinden des Holzes und schützen in gewissem Maß vor einem tieferen Eindringen von verfärbenden Verschmutzungen in das Holz. Farblose Öle schützen nicht vor Vergrauen. Ein Vergrauen lässt sich nur mit Farbpigmenten temporär begrenzen. Eine regelmäßige, u.U. jährliche Nachbehandlung / ein Renovierungsanstrich ist für den Erhalt der natürlichen Holzfarbe erforderlich. Bei mechanisch sehr stark beanspruchten Flächen sind evtl. noch kürzere Nachbehandlungsintervalle erforderlich.
- Dunkle Farbtöne heizen das Holz bei direkter Sonneneinstrahlung stärker auf. In der Anfangszeit kann es deshalb bei harzreichen Hölzern zu verstärktem Harzaustritt kommen. Die in der bewitterten Außenverwendung unvermeidliche Rissbildung / Oberflächentrocknungsrisse werden durch dunkle / schwarze Farbtöne verstärkt.
- Terrassenbeläge aus Holz sind wenig pflegebedürftig. Ein Verlegertipp: Eine Erstreinigung nach dem Verlegen mit dem Gartenschlauch und mit einem grob- und dichtborstigen Kunststoffstraßenbesen beseitigt nicht nur Schmutz, sondern nimmt der Oberfläche die Anfangsrauigkeit durch aufstehende Holzfasern bei kurzfasrigen Laubhölzern. Nach dem Abtrocknen empfiehlt sich, die Fläche erneut stark bürstend abzukehren oder mit einem Schleifpad zu behandeln.
- Schmutz und Laub in den Fugen zwischen den Dielen und auf der Unterkonstruktion sollten regelmäßig beseitigt werden.
- Durch regelmäßiges Abkehren wird verhindert, dass sich durch Laub- und Schmutzansammlungen Feuchtenester bilden, die zu potentiellen Pilzbefallsherden im Holz werden können. Ebenso wird Algenbefall auf verschatteten Flächen abhängig von Himmelsrichtung, Verschattung und Bewuchs im unmittelbaren Umfeld vorgebeugt.
Quelle: GD-Holz Auszug Terrassen- und Balkonbeläge, Produktionsstandards und Anwendungsempfehlungen, 2. Auflage

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